Corona Update zum 16.4.2020
Unsere Situation in der Praxis:
Noch immer sind keine neuen, positiv auf Corona Viren getesten Patienten, hinzu gekommen. Bisher wurden 3 Patienten getestet, 2 direkt in der Praxis und ein Patient, der vor 4 Wochen außerhalb der Praxis getestet wurde.
Unter meinen „alten“ Patienten gibt es bis heute keinen einzigen Corona posiiven Fall, weder bei unseren Patienten, die wir fast alle befragt haben, noch unter deren Angehörigen, Bekannten oder Nachbarn.
Dennoch werden weiterhin Geduld und Disziplin gefordert, obgleich das RKI nun von 24 Verdopplungstagen spricht. Die Maskenpflicht steht immer noch im Raum, obwohl die Bürger keine einfachen Masken zum Einmalgebrauch erhalten können. Selbst in der Praxis warten wir immer noch auf Nachschub.
Wissenswertes über das Corona-Virus:
Wissenschaftliche Arbeiten zu SARS-CoV-2 zeigen, dass es wie bei anderen Corona Viren vor allem für alte Menschen oder Menschen mit relevanten Begleiterkrankungen gefährlich sein kann. Die durch das neue Corona Virus hervorgerufene Atemwegserkrankung COVID-19 stellt nach MERS und SARS die dritte durch Coronaviren (CoV) ausgelöste Epidemie im 21. Jahrhundert dar. Das Virus trifft dabei auf eine völlig naive Population, was dazu führen kann, dass mehr Menschen infiziert werden und erkranken, als bei anderen bekannten Corona Viren, bei denen meist schon eine im Kindesalter erworbene Grundimmunität besteht.
Während bei jungen Menschen Infektionen meist symptomlos oder mild verlaufen, liegt das Risiko von schweren Krankheitsbildern vor allem bei Älteren und Personen mit Begleiterkrankungen vor. Die Sterberaten variieren in den einzelnen Ländern sehr stark. Als Gründe dafür werden neben umfangreichen Labortestungen v.a. regionale Unterschiede der Luftverschmutzung oder die Häufigkeit von Antibiotika-Resistenzen angeführt. Auffällig ist aber vor allem, dass in Ländern mit hohen Sterberaten deutlich mehr alte Menschen infiziert wurden, als in Ländern mit geringer Sterblichkeit.
Schwere Verläufe von COVID-19 zeigen Symptome einer beidseitigen Lungenentzündung, die eine Intubation zur Unterstützung der Atmung erfordern könnte. Ein wesentlicher Grund für diese fatale Entwicklung liegt in folgender „Fähigkeit“ dieses SARS-CoV-19: SARS-Corona Viren bilden bestimmte Eiweiße (Viroporin-Proteine), um Entzündungshormone (Inflammasome) im Gewebe - z.B. Lungengewebe - zu aktivieren und so die Verbreitung des Virus zu erleichtern. Die jüngste Entdeckung des ORF3a-Viroporins vertieft das Verständnis dafür, warum SARS-CoV bei der Infektion von Patienten so viel Schaden anrichten kann. Wie die E-Proteine aktiviert auch ORF3a das NLRP3-Inflammasom. ORF3a wird in infizierten Zellen HOCH exprimiert. Das heißt, es wird eine massenhafte Bildung von Viren im entsprechenden Gewebe des Körpers ausgelöst und aufrecht erhalten. Dieses Viroporin leitet Kalzium- oder Natriumionen in Zellmembranen und hat die einzigartige Fähigkeit, die Aktivierung von Entzündungseiweißen im Körper (NF-κB und Chemokine) zu induzieren. Diese Aktivität der ORF3a-Ionenkanäle ist letztlich verantwortlich für die Einleitung des Zelltodes.
So kann man verstehen, warum dieses neue Virus gerade im Lungengewebe derartige Schäden anrichten kann.