Corona Update zum 6.5.2020

Von Afrika hört man weiterhin nichts.

Aber von Idlib im Nordosten Syriens. Es herrscht nun Waffenruhe, aber auch hier verbreitet sich das Corona Virus. Die medizinische Versorgung ist kaum gegeben. Andererseits wird behauptet, die Menschen beten in übervollen Moscheen. Draußen ist alles kaputtgebombt! Was soll uns das sagen?

Die Themen im Moment hier bei uns: Immunitätsausweis – Impfung – Lockerung.

Wegen der Ausgangssperre werden wir keinesfalls zu 60–70 % durchseucht werden können. Wo ist das schon möglich? Also müssen schnellstens die Impfungen her.

In den USA kam es 1976, während der Präsidentschaftswahlen mit Gerald Ford, zu einer schweren „Schweinegrippe“. Ein Impfstoff wurde schnell hergestellt und er wurde 40 Mio. Amerikanern injiziert. Während der Anwendung sind viele Menschen daran erkrankt oder auch verstorben. Die Schadensersatzklagen beliefen sich auf 3,5 Milliarden Dollar. Gerald Ford hat die Wahl verloren.

In Deutschland leben 83 Mio. Menschen. Darunter sind bald 170 000 positiv Getestete, vielleicht 2,2 Mio. davon sind Corona negativ gewesen. Rund 2,5 % der Menschen sind in unserem Land getestet worden (Quelle Statista, Stand 5. Mai 2020). Über 80 Mio. Menschen warten noch darauf. Rund 50 % der Menschen in Deutschland warten auf eine Impfung – Geteilte Gesellschaft.

Worms:
5.5.2020: 186 positiv getestete Fälle.
Endlich öffnet die Wirtschaft! Es wurde Zeit – für alle, wenn auch langsam, aber immerhin.

Extreme Meinungsunterschiede – Ängste schüren:

Markus Söder ist glücklich, dass wir alle so diszipliniert und geduldig waren, dennoch sagt Angela Merkel:
„Wir dürfen uns keine Sekunde in Sicherheit wiegen.“
„Die Situation, die wir gerade haben, ist trügerisch.“
Ergänzt durch das RKI:
„… könnte eine ungebremste Erkrankungswelle zu einer erheblichen Krankheitslast in Deutschland führen“.

Im Grunde erkennt man wieder die Angst gesteuerten Gegensätze:
Einerseits ist es in Deutschland für alle überraschend gut gelaufen (im Verhältnis zu Frankreich, England, Schweiz, Italien und Spanien). Aber bitte noch Geduld! Andererseits wird ein Bedrohungs-Szenarium für den Herbst vorhergesagt (Christian Drosten, Karl Lauterbach), bei dem es so schlimm wie 1918 werden könnte. Als ob niemand mehr wüsste, welche Bedingungen im letzten Jahr der schlimmsten kriegerischen Materialschlacht zugrunde lagen und welches globale Gesundheitssystem (z.B. Krankensäle) damals vorherrschte.

Verschwörungstheorien:

Eines ist klar bei solch unklaren Bedrohungen: Es muss einen Schuldigen geben. Nachzulesen sind 3 Stadien in der gesellschaftlichen Aufarbeitung und der Bewältigung einer Epidemie im Buch von Jean-Paul Sartre: Die Pest. Von den Chinesen über die Pharmaindustrie bis hin zum Militär und zu den Amerikanern, vom Mobilfunk bis zu den Freimaurern und vom Islam bis zu den Juden, da gibt es ein weites Feld von Anschuldigungen und Vermutungen. Vergleichbar ist das mit den Ursachen von Krebs, von Autoimmunerkrankungen, von Allergien, psychischen Störungen und anderen Krankheiten. Meist gibt es nicht EINE Ursache, sondern eine Mehrfachbelastung, ein multifaktorielles Geschehen, das durch den zeitlichen Verlauf auch noch verkompliziert wird.

Eine plausible Erklärung für die Pandemie ist eine Naturkonstante:

„Das Beständigste auf der Welt ist der Wechsel.“

Naturwandel in der Zeit: Auch Viren ändern sich ständig:

Mit dem Lauf der Menschheitsentwicklung, bei der es zu einem steilen Anstieg der globalen Bevölkerung und zu einer weiteren Flucht vom Land in die Stadt kam, entstanden in kurzer Zeit (innerhalb der letzten 20 Jahre) riesige Städte – weltweit. Die Lebensbedingungen empfinden wir verwöhnten Deutschen im Grunde als Zumutung. Die Japaner und die Amerikaner, die Menschen in London, Paris, Madrid und Rom, haben sich schon seit Jahrzehnten daran gewöhnt. Aber jetzt kam es zu einer Explosion von Megastädten.

Auch die massenhafte Anzahl von Ratten und Fledermäusen in den Abwasser- und U-Bahnsystemen sowie in Industrie- und Wohnblockruinen der Welt passen sich an. Jedes Tier, wie auch wir Menschen haben eine Unzahl von Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in, an und um uns. Auch dieses Mini-Ökosystem passt sich an, die Luft zum Atmen verändert sich, die Nahrung, damit verändert sich die Darmflora und das, was ausgeschieden wird.

Da ist es natürlich kein Wunder, dass sich Viren ebenso verändern müssen. Es ist kein Zufall, sondern die Entwicklung aus einer Milliardenschar von Mikroben, sodass sich auch einmal ein „Heuschreckenschwarm“ von Viren mit zufällig veränderten Eigenschaften auf einen Monokultur-Acker, auf ein Rind (BSE-Epidemie) oder als HIV-, Ebola- oder nun Corona Virus auf die betreffende Population stürzt.

Dieses neue Virus ist nichts anderes als die sonstigen „neuen“ Viren, die den Weg von Enkelkindern aus der Kita zu den Großeltern finden. Diese werden dann allerdings so krank wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Nur stirbt selten ein alter Mensch an dieser Art von Schnupfenviren. Oder merken wir es nicht, weil diese kranken Alten nicht gezählt wurden? Wir werden es irgendwann wissen.

Trotzdem ist das SARS-CoV-2-Virus mit einer besonderen Eigenschaft ausgestattet. Das Virus geht im Bronchial- und Lungengewebe einen besonderen Weg und versperrt den Weg des Sauerstoffs in die Blutadern. Dabei versucht das Immunsystem, diese Entzündung abzuwehren.

Die meisten Menschen schaffen es, wenn sie noch genug Abwehrkräfte oder schon trainierte Abwehrzellen haben. Die ganz alten Menschen haben eben diese Kräfte nicht mehr, so dass durch deren Abwehrsystem nicht effektiv genug Viren getötet werden können. Auch dass der Abwehrkampf selbst eigene Organe angreift und schwächt, ist das Fatale an dieser Art des Corona Virus.

Deshalb müssen wir gerade diese Menschen schützen, wenn sie das möchten.

Aber es gibt sehr viele alte Menschen – vor allem in Heimen –, die sich wünschen, zum Herrn zu kommen.

Die Kardinalfrage: Wer darf sterben – Selbstbestimmtes Sterben:

Wir brauchen uns nicht aufregen, wenn es um die Frage geht, wer sterben darf, kann oder soll. Niemand soll sterben und die meisten Menschen wollen an sich nicht sterben, aber sie müssen. Es gehört zum Leben.

Nur, wenn alle ehrlich wären (es sind die wenigsten, weil sie zu wenig wissen, um ehrlich zu sein), dann wollten sie niemals in einem Heim leben. Kaum ein Mensch findet es dort schön, obwohl es so sein könnte. Sehr viele Alte sagen: „Hier sind ja nur alte Leute“ und fühlen sich selbst anders, als die, die sie sehen. Sehr viele alte Menschen möchten so nicht leben, finden es schrecklich und traurig. Wenn es aber ans Sterben geht, ziehen sich manche feige zurück und sagen: „Nein, ich habe Angst, jetzt bitte noch nicht.“ Andere betteln und bitten: „Bitte komm’, hol’ mich!“

Man sollte den Willen des Einzelnen respektieren. Wir leben in einer freien Gesellschaft, nicht in China, nicht in Polen, Ungarn oder Nord-Korea. Zwar werden wir auch ordentlich manipuliert, aber im Grunde haben wir noch eine Wahl. Auf diese Wahl legen wir großen Wert. Unsere Kultur hat sich dahingehend entwickelt, dass wir große Leistungen erbringen können. Weil wir frei sind, schaffen wir das aus uns selbst heraus in übergroßem Maße.

So möchten wir das mit der Freiheit auch am Ende des Lebens erleben.

Es gibt viele Formen, wenn es zu Ende geht. Der eine wählt den Suizid, der andere isst nichts mehr, der nächste landet in der Demenz und sehr viele andere finden Kraft und Mut, so weiter zu leben, bis es wirklich nicht mehr geht. Dann will man sterben dürfen. Und dies muss erlaubt sein, wenn das Leben eine schlimme Qual wird. Ein Kampf oder eine Qual kann das Leben ruhig sein. Der Mensch ist zäh und anpassungsfähig. Aber eine schlimme Qual vor dem sicheren Tod ist vermeidbar.

Also, wenn das todbringende Virus kommt, könnte man sterben. Wer dement ist, fragt sich dahingehend gar nichts mehr. Wer immer Angst vor dem Tod hatte, der hat sie jetzt voller Berechtigung. Deshalb müssen diejenigen geschützt werden. Die anderen sagen jedoch: Yes, I can! Wenn die Menschen wüssten, dass der Tod durch eine Lungenentzündung kein schlimmer Tod ist, könnten sie sich etwas entspannen.

Wer definiert lebenswertes Leben?

Lebensqualität kann jeder Mensch für sich selbst definieren. Wenn wir Ärzte mit Zeit und Einfühlungsvermögen mit den betroffenen Menschen reden können, helfen wir, eine richtige Entscheidung zu treffen. Jeder hat das Recht, seine Meinung zu ändern. Das sollte auf dem Weg zum Tod erlaubt sein. Manchmal pflastert ein Hin und Her sogar einen weichen Weg, den man leichter gehen kann. Dann ist das Sterben eine Erlösung.

Deshalb sehe ich das Auftauchen dieses Virus nicht als Bedrohung, sondern als Tatsache, der man individuell und angepasst begegnen kann.

Politik:

Es ist richtig, dass eine sehr differenzierte, diffizile und diverse Gesellschaft in einer solchen Krise geführt werden sollte. Es ist auch nötig, zeitlich angepasste Maßnahmen zu ergreifen, gerade, wenn NIEMAND weiß, wo der Weg entlang führt und wo das Ziel ist.

Falsch ist aber, dass zu dieser Verunsicherung, die selbst schon Angst genug erzeugt, noch weitere angstbesetzte Vorstellungen von Amtsträgern verbreitet werden. Die Vielfalt der Meinungen und die Freiheit der Meinungsäußerung sind ein hohes Gut. Aber es ist belastend für eine große gesellschaftliche Gruppe, nämlich für die Menschen, die schon nach einer geringen Menge an Informationen keinen „Durchblick“ mehr haben, richtige und falsche Informationen nicht einordnen können – und dann noch mehr Angst bekommen. Dabei geht das natürliche Gefühl für Lebenssituationen verloren und die Menschen reagieren panisch (Hamsterkäufe, Aggression gegenüber Fremdem und Anderem, keine Nerven mehr in der Enge der Familie etc.).

Die Politik hat die Aufgabe, sich auf die Mehrheit der Bevölkerung einzustellen, also auch auf deren Reaktionsweise. Deshalb müssen andere Minderheiten darunter „leiden“, denn sie wissen eher, was sie in dieser Situation tun sollten.

Grundsätzlich erfahren wir in solchen Krisen, dass die Menschen gerne andere Menschen kontrollieren. Neben der Angst ist das eine zweite schlimme Reaktionsart. Damit werden Menschen diskriminiert und denunziert, auch wenn sie recht haben. Die Leute, die immer alles sehr eng sehen und Angst haben, verfallen in die Rolle einer Polizei neben der Polizei, sozusagen eine Art Miliz hinter dem Vorhang der rechtschaffenden Bürger. Es wird mit den Anordnungen Recht gesprochen.
In der Nachbarschaft, aber selbst in den Familien kommt es zu Grabenkämpfen. Die einen fahren zu den Großeltern, während die Geschwister es vollkommen verbieten, aus Angst, die Großeltern könnten infiziert werden und sterben.

Deshalb ist es wichtig, dass das freiheitliche Grundprinzip immer wieder angemahnt wird, was unser Rechtssystem auch möglich macht.

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